Es gibt eine tiefe Verbindung von Musik und Mathematik, die bestimmt, wie
unsere Musik funktioniert und wieso wir das Tonsystem haben, das wir
haben. Dieser Verbindung widmet sich der Autor, der als Organist und
Professor der Mathematik in beiden Gebieten bewandert ist. In dem Buch wird
eine Systematik der Tonleiterkonstruktion entwickelt, die Antworten gibt auf
Fragen wie „Wieso hat unsere Tonskala zwölf Töne?” oder
„Wieso gibt es die verschiedenen Stimmungen?”
In den ersten beiden Kapiteln werden die mathematischen Werkzeuge entwickelt,
mit deren Hilfe dann im Folgenden die Tonskalen untersucht
werden. Dabei wird lediglich aus der Schule bekanntes Vorwissen eingesetzt.
Dieses wird in Formeln und Sätze gegossen, der Leser sollte also auf gutem
Fuß mit dem mathematischen Formalismus stehen. Im dritten Kapitel wird dann
der Ursprung unserer Musik bei den Pythagoräern betrachtet. Darauf aufbauend
wird in den folgenden Abschnitten entwickelt, welche Tonskalen möglich sind und
welche Schwierigkeiten sich dabei ergeben, mit einem historischen Rückblick
im sechsten Kapitel.
Das Buch bietet eine gründliche Betrachtung der Thematik der Tonskalen, ist
allerdings nicht durchweg gut zugänglich. Der Leser sollte eine minimale
Vorbildung auf dem Gebiet der Mathematik der Musik mitbringen und schon
einmal etwas davon gehört haben, wie die Pythagoräer die Tonskala aufgebaut
haben um dem Buch folgen zu können. Insgesamt ist das Buch eher schwere
Kost, dafür gibt es aber auch eine rigorose Betrachtung mit detaillierten
Ergebnissen.
Markus Oehme
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