Heute wollen wir das Gebiet der Mathematik ein wenig verlassen und uns ein
Lehrbuch der Physik anschauen.
Physik mit Bleistift ist eine ungewöhnlich lebendige Einführung in das
mathematische Rüstzeug, das sich jeder Studierende naturwissenschaftlicher
Ausrichtung aneignen muß. Mit Analogien und Bezügen zum Alltag gelingt es dem
Autor, sonst trockenen Stoff in echtes Verstehen von Natur umzusetzen.
Vorkenntnisse aus der Schule werden kompakt aufbereitet.
Wo es nötig erscheint, werden auch einfache Begriffe und Sätze behandelt. Es wird
zum Beispiel erklärt, was ein Winkel ist oder warum der Pythagoras gilt. Damit
können zumindest die ersten Kapitel auch für Schüler und Lehrer der
Abiturstufe von Nutzen sein.
Die gezeigten Rechenmethoden werden dabei als notwendige Grundlage der Physik angesehen.
Durch Unterscheiden zwischen grundlegenden und herleitbaren Zusammenhängen,
durch Anschauen und durch den Mut zum eigenen Nachdenken wird ihre
mathematische Struktur transparent. Dabei geht es weniger darum, virtuos mit
Formalismen umzugehen, als darum, ein Gefühl für die physikalischen und
mathematischen Regeln und Gesetze zu bekommen.
An einigen Stellen wird von weitverbreiteten Ansichten und Bezeichnungen
abgewichen, laut Autor „… absichtsvoll und teils mit ironischem oder gar
grollendem Unterton.” Auch wenn man sich dem einen oder anderen nicht
anschließen will oder gänzlich anderer Meinung ist, ist es doch sehr
interessant, wie einige übliche Denkweisen kritisiert werden.
Zahlreiche Anwendungsbeispiele und Übungsaufgaben runden dieses Lehrbuch ab.
Die behandelten Themen: Vektoren, Kinematik, Newton, Tensoren, Funktionen,
Integrale, Lösen von Bewegungsgleichungen, Felder, Integralsätze, Diffusion und
Wellen, Maxwell, Fourier-Transformation, Variationsrechnung,
Wahrscheinlichkeiten, Spezielle Relativitätstheorie, Quantentheorie sowie
Übungsaufgaben und Klausuren.
André Große
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