Das Sommer-MaLa
Schülerakademie Mathematik in Nordhausen
13. bis 22. Juli 2000
Wetterresistent, frohgelaunt und mathehungrig traten wir die Reise
in den hohen Norden an. Vom Oster-Mathelager im sonnigen Süden
Thüringens verwöhnt, hat es uns SAMianer für diesen
Sommer nach Nordhausen ins Schullandheim „Harzrigi”
verschlagen. Der Komplex des Schullandheims bestand aus einem Haus,
zwei Baracken, einem Kinderspielplatz, einer Hundehütte …
und war umzingelt von Wald. Im Haus befand sich unter anderem ein
Essenssaal mit den Geweihen (ge)wehrloser Tiere an der Wand. Dieser
Raum sollte während der zehn Tage des MaLas der Ort
aufständischer Bewegungen werden; ein Ort, wo hungrige SAMianer
den Essensfrauen den Kampf ansagten.
STOP! Bevor ich hier weiter aus dem Vollen der persönlichen
Erlebnisse schöpfe, sei zunächst einmal denen, die ihre
Chance auf Teilnahme bis heute nicht wahrgenommen haben, erklärt,
wie der Prototyp eines Mathelagers (offiziell: Schülerakademie
Mathematik des Wurzel e.V. = SAM) abläuft.
MaLa ist genau dann, wenn
- Osterferien oder Sommerferien beginnen.
ACHTUNG! Ausnahme Sommer 2001!
- 30 bis 40 Schüler der Klassenstufe 8 bis 12 und circa
7 Studenten (=: Betreuer) ein Ferienlager zur Mathematik
veranstalten.
ACHTUNG! Traue keinem über 23!
- die Betreuer den Vormittag mit Unterricht zu für uns
Schüler außergewöhnlichen Themen der Mathematik
gestalten.
ACHTUNG! Zermelo-Fraenckel-Gefahr!
zur Tabelle: Im Sommer-MaLa wird jedes Thema an 4 Tagen in
je 90 Minuten behandelt, mit überschaubaren 2 Themen pro Tag.
Klasse 8 |
Geometrie
Logik und Mengenlehre
Zahlentheorie |
Anke Heinrich
Christian Achilles
Lars Mäurer |
Klasse 9 |
Kombinatorik
Inversion am Kreis
Graphentheorie |
Christian Achilles
Thomas Fischer
Michael Krüger |
Klasse 10 |
Gruppentheorie
Geometrie
4. Dimension |
Thomas Schneider
Michael Krüger
Lars Mäurer |
Klasse 11/12 |
Probleme der Mathematik
Axiomatische Mengenlehre
Formale Sprachen |
André Große
Thomas Fischer
Thomas Schneider |
- die Lagerolympiade im Sommer, Gastvorträge (über den
mathematischen Gehalt des Jonglierens beispielsweise, oder diesmal
von Prof. Hertel von der FSU zu diskreter Geometrie) und
Preisaufgaben für mathematische Würze sorgen.
ACHTUNG! Beispielaufgabe am Ende des Artikels!
- die Nachmittage und Abende mit Tischtennis, Volleyball,
Fußball, Marja-Pussi, Skat, weiteren Kartenspielen, Origami,
Krimiabend, Schach, Siedler, Bergfest, Abschlussfest, gewissen
Geschicklichkeitsspielen (Jonglieren,
Äpfel-in-Maschendrahtzaun-spicken) und Schullandheim-Essen
kompensierenden Maßnahmen verbracht werden.
ACHTUNG! Weitere Informationen in Lagerchroniken und
MaLa-Zeitung!
- es zur Ganztagswanderung regnet.
ACHTUNG! (und Respekt!) vor unserem Kartenleser Thomas Fischer!
Punkt (5) war wohl auch der meistdiskutierte, denn ein endgültiger
Beweis - möglicherwesie per vollständiger Induktion - steht
noch aus. Ich erkläre ihn hiermit zur Preisaufgabe. Empirische
Versuche haben jedoch weitere Hypothesen zur Ganztagswanderung
hervorgebracht:
Mit dem Phänomen der Ganztagswanderung beschäftigte sich auch
folgende Olympiadeaufgabe der Klassenstufe 11/12 (gestellt von André Große).
Das MaLa macht eine Ganztagswanderung. Zunächst laufen wir
an einem Waldrand entlang und gehen dann senkrecht 1 km
in den Wald (siehe Skizze). Nach einer Pause weiß keiner
mehr, aus welcher Richtung wir gekommen sind. Wie muß uns
Thomas aus dem Wald führen, damit wir im schlechtesten Fall
möglichst schnell wieder auf dem Weg sind?
(Dabei kann sich Thomas so im Wald orientieren, daß er
beliebige Kurven laufen kann.)
Zusatz: Wie ist das Wetter?
Anette Huck
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